Archiv für den Monat: Juni 2019

Hundesport/Nasenarbeit im Sommer

Ab einer Außentemperatur von ca. 25 ° C ist Nasenarbeit für Hunde alles andere als Gesund. Sicherlich spielt hierbei auch noch die Luftfeuchtigkeit eine Rolle.

  • Hunde können nicht schwitzen so wie wir!
  • Hunde haben so gut wie keine Schweißdrüsen! Die einzigen Schweißdrüsen die Hunde haben, befinden sich am Nasenspiegel und unter den Pfoten.

Hunde schwitzen überwiegend über die Zunge

Um den Wärmehaushalt zu regulieren, hecheln unsere Hunde. Dabei atmen sie warme Luft über die Schnauze ab, und atmen kühlere Luft durch die Nase ein.

Die normale Körperkerntemperatur bei einem gesunden, erwachsenen Hund liegt je nach Größe des Hundes zwischen 38,0°C – 39,0°C. Bei gesunden Welpen ist die normale Körpertemperatur 39,3°C !

Ab einer Körpertemperatur von 39,5°C jedoch, hat ein Hund Fieber! Es ist also nicht wirklich „viel Luft nach oben“, wenn man von der normalen Körpertemperatur des Hundes ausgeht, bis er in den Fieber-Bereich kommt.

Ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Aspekt im Sommer, sind die z.T. erheblich voneinander abweichenden Temperaturen. Je nachdem wo die Messung vorgenommen wird – ob auf z.B. 1,20 m Höhe oder direkt am Boden – können die Temperaturen sogar erheblich voneinander abweichen.

Während es z.B. in 1,20 m Höhe lauschige 20°C hat, kann – je nach Untergrund – die Temperatur am Boden bis zu 44°C hoch sein.

Daher müssen unsere Hunde bspw. beim trailen ihre Nase in erheblich wärmere Regionen stecken und schwitzen dadurch natürlich noch mehr.

Bei Hunden kleinbleibender Rassen verstärkt sich dieser Effekt nochmals, weil sie auf Grund ihrer kürzeren Beine die ganze Zeit mit ihrem gesamten Körper in „wärmeren Gefielden“ laufen.

Intensive Nasenarbeit und Körpertemperatur

Quelle Internet:

Körpertemperatur Hund bei Nasenarbeit

Schon bei durchaus moderaten Außentemperaturen (also um die 20°C und darunter) erhöht sich die Puls- und Atemfrequenz sowie die Körpertemperatur der Hunde gravierend, wenn sie intensive Nasenarbeit betreiben. Dabei ist es unerheblich, ob sie „privat unterwegs“ sind, oder Geruchserkennung, Fährtenarbeit oder Mantrailen machen.

Bei intensivem schnüffeln atmen Hunde bis zu 300 mal in der Minute ein und aus. Dies ist körperlich sehr anstrengend und hat natürlich einen nicht unerheblichen Einfluss auf Ihre Vitalwerte. Schon nach knapp 15 Minuten kann durch intensive Nasenarbeit die Körpertemperatur von ca. 38°C auf sage und schreibe 40-41°C ansteigen! Wir erinnern uns: Alles ab 39,5°C beim Hund ist Fiebertemperatur!

Kommt nun noch eine deutlich erhöhte Außentemperatur im Sommer hinzu, kann der Hund hier sehr schnell in eine durchaus lebensbedrohliche Überhitzung schliddern.

Auch wenn der Hund die Nasenarbeit liebt und keinen Stopp kennt, sind wie als Hundeführer am Zug und müssen zum Wohle des Hundes die Arbeit an heißen Tagen abbrechen bzw. gar nicht erst beginnen. Denn oftmals zeigen die Hunde auch kaum Anzeichen von Erschöpfung … zumindest keine, die offensichtlich mit bloßem Auge erkennbar wären. Aber wenn man mal die Vitalwerte messen würde, würde man ein erschreckendes Ergebnis bekommen.

Bedenkt man, daß die Körpertemperatur eines Hundes der intensive Nasenarbeit betreibt schon bei moderaten <20°C auf ca. 40°C ansteigt, kann sich dies bei Außentemperaturen die deutlich darüber liegen, wohl kaum bessern.

Eine Körpertemperatur von 40-41°C beim Hund kann durchaus schon irreparable Gewebeschäden und/oder einen Kollaps auslösen !! Was wiederum zu langfristigen körperlichen Schäden führt oder gar zum Tod des Hundes durch Überhitzung !

Gedanken und Trainingstipps für coole Sommer-Trails

Wenn die Motivation für die Nasenarbeit sehr hoch ist, dann werden solche Hunde nicht aufhören zu arbeiten, auch wenn ihr Körper längst schon seine Leistungsfähigkeit erschöpft hat! Hier ist es die wichtigste und vornehmste Aufgabe ihrer Hundeführer und der Trainer darauf zu achten, dass die Unversehrtheit der Hunde gewährleistet wird!

Sinnvoller ist es dann das Training z.B. in die frühen Morgenstunden bzw. sehr späten Abendstunden zu verlegen, wenn es noch oder schon wieder kühler ist.

Beim Mantrailing sollten die Strecken dann trotzdem kurz und nicht zu kompliziert gehalten werden (z.B. Motivatonstrails), und möglichst in den Wald verlegt werden. Dass die Hundeführer im Sommer IMMER genügend Wasser bei sich haben, ist sicherlich eine Selbstverständlichkeit.

Aus all diesen Gründen behalten wir uns vor, das Training vor allem bzgl. der Nasenarbeit an heißen Sommertagen kurzfristig zu Gunsten der Hunde abzusagen.

Auch wenn hier in erster Linie die Nasenarbeit angesprochen wird, gilt es letztendlich auch für alle anderen Sportarten wie bspw. Agility.

 

 

Quelle: Internet zzgl Ergänzungen von mir